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A.R. Penck - Jenseits der Kriege

12.09.2003 - 18.10.2003
Köln
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Vom 12. September bis zum 18. Oktober zeigt die Galerie Michael Werner 17 Gemälde A.R. Pencks (geb. 1939 in Dresden) aus dem Jahre 2002.

Der Mensch steht im Mittelpunkt von Pencks künstlerischem Schaffen. Er ist als Erfinder, Zerstörer, Krieger, Magier, Betrachter oder Suchender Teil eines Gefüges, das sich Kosmos nennt. Menschen fliegen zum Mond, entdecken neue Welten oder suchen nach der Bedeutung des Menschseins an sich. 

In den Bildwelten Pencks sind männliche Figuren, teils allein und teils in Gruppen, auf der Suche nach ihrem Platz im Gewirr von Symbolen und Formen unserer Gesellschaft.

Laufend, stehend, agierend sind die Figuren, die als Verbindung zwischen den einzelnen Bildelementen fungieren, in der Lage, Bezüge innerhalb des Zeichensalats herzustellen.

Bilder mit Monden und anderen Himmelskörpern werfen die Frage nach der Bedeutung des Menschen im Universum auf. Begleitet wird dieser auf einigen Gemälden von Tieren wie Schlangen, Fischen, einem Tiger oder einem Skorpion. 

Neben nackten, vereinfachten Strichmännchen, deren Archaik auf einigen Gemälden noch durch die Bewaffnung mit Speer und Schild betont wird, stehen geometrische Formen, die als internationale Sprache und als Zeichen des Konstruierten verstanden werden können.

Gemälde wie „Arbeiten – Spielen – Erkennen“, welche Figuren in einem versponnenen Geflecht aus Formen und Farben zeigen, weisen auf den Lernprozeß des Menschen und dessen Entwicklung von eigenen Ideen hin.
Vier Gemälde beschäftigen sich mit je einem „Mann in Bewegung“, der etwas vom Boden aufzulesen scheint. Trotz einer identischen Haltung, hat Penck die diagonal im Bildraum angeordneten Figuren dieser Serie auf die unterschiedlichste Weise gebildet: Die Kontur eines Mannes entsteht durch die schablonenhafte Negativform des Hintergrundes, während zwei der Männer aus einzelnen geometrischen Formen zusammengesetzt wurden und der vierte aus einem durchgehenden Strich besteht. Das Spiel mit Vorder- und Hintergrund wird bei diesen vier Gemälden besonders deutlich; gibt es hier ein Hintereinander mit Überschneidungen und dort nur eine Bildebene mit nebeneinander liegenden Elementen, die eine Bewegung der Figur unmöglich macht.

Dicht verzahnte Flächen mit erstarrten Formen wie bei „Konstruktion in den Raum hinein“ bilden eine Vernetzung von Mensch und Hintergrund.

Auch leblose Objekte wie Quadrate und Dreiecke werden in Pencks Bildern zum Subjekt, welches sich auf malerischem Hintergrund absetzt. 

Penck verwendet Symbole wie die Uhr und den Totenschädel als Zeichen der Endlichkeit, während er den großen Magier in „Magie der Zeit“ mit dem Unendlichkeitszeichen in der Hand, eine Balance herstellen läßt. Ein Würfel als Prinzip des Zufalls oder des Schicksals könnte ein Hinweis für den unbestimmten Weg des Menschen als Einzelner und in der Gesellschaft sein.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Beteiligte Künstler

Galerie Michael Werner

Hardenbergstr. 9a 
10623 Berlin 
Telefon: +49 30 31491880 
E-Mail: galeriewerner@michaelwerner.de

Öffnungszeiten: 
Dienstags bis Freitags 11 - 18 Uhr 
Samstags 10 - 16 Uhr

Galerie Michael Werner auf

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