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A.R. Penck - Neue Bilder - New Paintings

02.10.1999 - 30.10.1999
Köln
A.R. Penck - Neue Bilder - New Paintings

Vom 2. Oktober bis zum 30. Oktober 1999 zeigt die Galerie Michael Werner neue Bilder von A.R. Penck (Dresden, 1939). Die Bilder sind geprägt von Pencks vitaler und direkter Malweise und einer piktogrammartigen Formensprache, die auf seine Standart-Arbeiten zurückgehen. Penck setzt mit dieser unmittelbaren Zeichensprache komplexe Situationen in einer unausweichlichen Realität ins Bild. 

Im Gegensatz zu Pencks großformatigen Kompositionen, die an vielfigurige Historienbilder erinnern, handelt es sich bei den ausgestellten Arbeiten eher um die Analyse einzelner Erfahrungen. So steht in der Reihe „Im Tempel des Unbekannten“ jeweils eine einzelne Strichfigur einem geheimnisvollen X und einem Labyrinth aus weiteren Zeichen gegenüber. Die Bilder sind zweifarbig gehalten: weiße Kreidechiffren auf schwarzem Grund oder grobe schwarze Zeichen auf einem verführerisch leuchtenden, farbigem Hintergrund. In Pencks eigener  Beschreibung dessen, was er den Tempel des Unbekannten nennt, wird sein Wunsch deutlich, die Welt von Grund auf neu zu entdecken: „Alles, was man kennt oder zu kennen denkt, verwandelt sich in Unbekanntes – auch man selbst. Man verliert sozusagen den Boden unter den Füßen. Es geschieht etwas, das man totale Entfremdung nennen kann – ein schreckliches Gefühl, aber auch eine Befreiung.“ Penck versucht den Zustand des vollkommenen Orientierungsverlusts und des daraus resultierenden Neubeginns mit seiner reduzierten Formensprache zu repräsentieren und zu analysieren.

In einer weiteren Gruppe von Bildern setzt sich Penck mit ‚Lava‘ und der sie erschaffenden eruptiven Kraft auseinander. Die Bilder sind von der Gewalt geprägt, mit der jede neue Explosion alte Verkrustungen aufbrechen läßt. Der glühende Strom der Lava erkaltet und erstarrt allerdings schnell wieder. Eine rote Figur wird von einer dichten schwarzen Linie eingeschlossen. In anderen Bildern der Serie wirbeln Zeichen und Symbole wie das Pentagon, das Auge, der Adler durcheinander, die in Pencks Formenvokabular häufig wiederkehren. Dem Skorpion, als Symbol der Wiedergeburt durch den Tod, wird in diesen Bildern ein besonderer Platz eingeräumt.

Auch in einer Reihe von Bildern, die Penck unter dem Titel ‚Kraftfeld Auseinandersetzung‘ zusammenfaßt, scheinen die dargestellten Kampfsituationen und Konflikte zwischen den  auftretenden menschlichen Figuren, dem Adler und anderen Zeichen in Energieausbrüchen und Kraftfeldern zu münden. Diese gewaltigen Umbrüche, die keinen Abstand von den Dingen zulassen, erscheinen in Pencks Bildwelt als einziges Mittel gegen das unausweichliche, nivellierende Fortschreiten der Zeit.

Katalog

Kataloge intern

Beteiligte Künstler

Galerie Michael Werner

Hardenbergstr. 9a 
10623 Berlin 
Telefon: +49 30 31491880 
E-Mail: galeriewerner@michaelwerner.de

Öffnungszeiten: 
Dienstags bis Freitags 11 - 18 Uhr 
Samstags 10 - 16 Uhr

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