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Per Kirkeby - Masonite 2000 - 2005

18.03.2005 - 23.04.2005
Köln
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Vom 18. März bis zum 23. April zeigt die Galerie Michael Werner Masonitarbeiten von Per Kirkeby, die in den letzten 5 Jahren entstanden sind.

„Wenn du etwas von ihnen haben willst, dann musst du in sie hinein. Du bekommst gar nichts von ihnen, wenn du nur vorbeigehst. Ich brauche wirklich viel Zeit, auch damals schon. Es war immer so, dass, sobald ich die Tafeln auf den Boden legte, ich hineinging, ich ging buchstäblich hinein, und so mache ich es immer noch.“ (Gespräch mit Per Kirkeby von Poul Erik Tøjner, 2002)

Die Masonite, standarisierte Hartfaserplatten, bilden für Kirkeby spezielle Bildträger, die ungleich der Leinwand, für den Künstler frei von historischen Altlasten sind. Seit den 1960er Jahren benutzt er diese schweren Holzplatten, die in seinem Oeuvre eine eigenständige Werkgruppe bilden. Waren diese Tafeln in den 1960er und –70ern noch von der Pop-Art geprägt, findet man heute Bildinhalte, die sich hauptsächlich mit der Natur beschäftigen. In düsteren Farben, die den Jahreszeiten Herbst und Winter zugeordnet werden können, widmet sich Kirkeby dem Thema Baum in vielen Facetten. Von Menschenhand gefällt, in Scheite gespalten oder vom Verfall in der Natur gezeichnet, huldigt Kirkeby dem Material Holz, das von lebendigen Strukturen, die im Begriff des Wachstums sind, überlagert wird und die sich über bereits totem Material auszubreiten scheinen, wie Pilze Besitz von alten Bäumen nehmend. Dabei klingen die entstandenen Strukturen der Längsmaserungen an die Frottagetechnik eines Max Ernst an. Leichte Konturen bildende Zeichnung und Schraffur wechseln sich mit dichter schwerer Struktur und Fläche ab. Den dunklen Tönen und einer gewissen Erstarrung zum Trotz, scheinen ab und an rote und grüne Elemente durch, die Hoffnung auf ein neues Erblühen in der Natur und ihrem Kreislauf machen.

Kirkeby gelingt mit seinen Arbeiten, die dem Anspruch genauer Beobachtung und Authentizität genügen, eine perfekte Symbiose von Künstlerischem und Naturwissenschaftlichem. Kirkeby widmet sich beruflich parallel der Geologie und der Kunst. In Kopenhagen studierte er zwischen 1957 und 1964 Naturkunde und ab 1962 Kunst an der Experimental Art School. Zahlreiche Reisen und Expeditionen führten ihn rund um den Erdball (Mittelamerika, Bali, Polynesien, Neuseeland, Marokko, Australien, Grönland, Arktis etc.). In Deutschland lehrte er mehr als zwei Jahrzehnte als Professor für Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe (1978-1988) und an der Städelschule in Frankfurt a. M. (1989-2000). Der vielschichtige Künstler, der in erster Linie Maler ist, drückt seine Naturanschauung ebenfalls in beeindruckenden Skulpturen aus.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Katalog

Kataloge intern

Beteiligte Künstler

Galerie Michael Werner

Hardenbergstr. 9a 
10623 Berlin 
Telefon: +49 30 31491880 
E-Mail: galeriewerner@michaelwerner.de

Öffnungszeiten: 
Dienstags bis Freitags 11 - 18 Uhr 
Samstags 10 - 16 Uhr

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