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Per Kirkeby - Neue Arbeiten

29.10.2003 - 20.12.2003
Köln
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Vom 29. Oktober bis zum 20. Dezember zeigt die Galerie Michael Werner erstmalig die neuen Gemälde und Zeichnungen Per Kirkebys aus dem Jahr 2003.

"Wir sind ja ein Teil der Natur. Was meine Gemälde betrifft, so ist auch da der Arbeitsprozeß derselbe. Ich male Schicht auf Schicht, warte, lasse Zeit vergehen - viel Zeit. Das ist wie eine Sedimentierung. Dann folgt plötzlich wieder eine Eruption, so wie in der Natur die Vulkane entstehen. Alles ein sehr langwieriger Vorgang, der einem viel Geduld abnötigt. Manchmal brauche ich für ein Bild mehr als ein Jahr."

Die Bilderschau des 1938 in Kopenhagen geborenen Künstlers Per Kirkeby liest sich wie eine Reise durch zeitlose Landschaften, die aus Träumen oder Erinnerungen gewachsen zu sein scheinen. Dabei wählt Kirkeby Ausschnitte, die keine konkrete Landschaft, jedoch repräsentative Details wie Himmel, Erde, Gestein, Bäume, Laub, Seerosenblätter und sogar Spiegelungseffekte auf Wasser assoziieren. Die Elemente, die allesamt dem Leitthema Natur entstammen, wandern zwischen klar Erfaßbarem und Angedeutetem. Mit der Wahl seiner Farben, die aus dem Spektrum der Erdtöne stammen und seiner ganz speziellen Formensprache, vermag es Kirkeby, ein Gefühl für Jahreszeiten und die damit verbundenen sinnlichen Erlebnisse zu vermitteln. Man riecht förmlich den Boden, das Gras, die Luft und verliert sich in seinen Landschaften, die an die Seele rühren und trotz aller Romantik nichts Kitschiges haben.

Die Natur scheint in ständigem Wandel zu sein, unberührt und ursprünglich. Nur selten findet man in Kirkebys Bildwelten Spuren von Menschen, wie beispielsweise in seinem Bild "Gartenfüße", wo Menschliches und Pflanzliches verschmelzen.

Ihm gelingt mit seinen Arbeiten, die dem Anspruch genauer Beobachtung und Authentizität genügen, eine perfekte Symbiose von Künstlerischem und Naturwissenschaftlichem. Kirkeby widmete sich beruflich parallel der Geologie und der Kunst. In Kopenhagen studierte er zwischen 1957 und 1964 Naturkunde und ab 1962 Kunst an der Experimental Art School. Zahlreiche Reisen und Expeditionen führten ihn rund um den Erdball (Mittelamerika, Bali, Polynesien, Neuseeland, Marokko, Australien, Grönland, Arktis etc.). In Deutschland lehrte er mehr als zwei Jahrzehnte als Professor für Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe (1978-1988) und an der Städelschule in Frankfurt a. M. (1989-2000). Der vielschichtige Künstler, der in erster Linie Maler ist, drückt seine Naturanschauung ebenfalls in beeindruckenden Skulpturen aus.

Dem Betrachter eröffnen sich die Gemälde Kirkebys als eine Komposition aus horizontalen Schichten, die an Erdsedimente erinnern. Farbflächen und Liniennetze fügen sich zu einem harmonischen Gesamt zusammen und zeigen simultan Ansichten aus verschiedensten Perspektiven. Im Vergleich zu den Gemälden weisen die hier ausgestellten Zeichnungen einen spontaneren Duktus auf und beleuchten das Thema Baum in den unterschiedlichsten Facetten.

Kirkeby, der zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts zählt, komprimiert in seinen illusionierten Landschaften eine Stimmung von Natur- und Heimatgefühl, deren Zauber man sich nicht entziehen kann.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Katalog

Kataloge intern

Beteiligte Künstler

Galerie Michael Werner

Hardenbergstr. 9a 
10623 Berlin 
Telefon: +49 30 31491880 
E-Mail: galeriewerner@michaelwerner.de

Öffnungszeiten: 
Dienstags bis Freitags 11 - 18 Uhr 
Samstags 10 - 16 Uhr

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